Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sowie Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Wissenschaftsminister Prof. Armin Willingmann besuchten am 2. November das Center for the Transformation of Chemistry in Delitzsch. Dort wurden die Eckpunkte der Bund-Länder-Vereinbarung zur Finanzierung des CTC unterzeichnet. „Das ist wichtig, damit die Arbeit hier schnell weitergehen kann“, so Stark-Watzinger. Neben dem Hauptstandort auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Delitzsch ist ein zweiter Standort im Saalekreis geplant.
So werden die Kosten aufgeteilt
Folgende Kostenverteilung ist vorgesehen: Der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt übernehmen am jeweiligen Standort die Kosten für Grundstückskauf, Erschließung, Beseitigung von Altlasten sowie etwaige Denkmalschutzkosten. Der Bund trägt die Bau- und Ausstattungskosten für die zu errichtenden Gebäude jeweils zu 90 Prozent, die Länder beteiligen sich am jeweiligen Standort mit 10 Prozent. Ab dem Übergang in die institutionelle Förderung wird die Grundfinanzierung für den Betrieb und für laufende Investitionen der jeweiligen Standorte im Verhältnis 90 Prozent (Bund) zu 10 Prozent (Land) getragen.
„Wir müssen dringend anfangen“
CTC-Gründungsdirektor Prof. Peter Seeberger führte aus: „Chemie ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig – und sie ist essenziell für unsere Wirtschaft. Doch sie ist in hohem Maße auf fossile Energie angewiesen. Um die chemische Industrie langfristig in Deutschland und Europa zu halten, muss sie sich grundlegend verändern. Sie muss auf erneuerbare Rohstoffe und Recycling setzen und benötigt dafür neue Materialien, Prozesse und Verfahren. Mit dem CTC wollen wir diese Jahrhundertaufgabe kooperativ mit Wirtschaft und Wissenschaft angehen. Deren großer Zuspruch zeigt uns: Wir müssen dringend anfangen. Deshalb freuen wir uns, dass wir der baldigen Gründung des CTC nun einen weiteren Schritt nähergekommen sind.“
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer betonte: „Das CTC ist ein wichtiger Baustein des Strukturwandels und für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung der eng vernetzten Regionen in Mitteldeutschland. Die Forschungsmöglichkeiten hier werden die wirtschaftliche Entwicklung der Region auf Jahrzehnte prägen und zusätzliche Dynamik und Wertschöpfung rund um die chemische Industrie erzeugen.“ Dem fügte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff hinzu: „Der Wandel in der Chemieindustrie hin zur Nutzung natürlicher Rohstoffe und zur Kreislaufwirtschaft ist gerade für ein Chemieland wie Sachsen-Anhalt essentiell. Es ist daher wichtig, die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben.“
Nach der Unterzeichnung besichtigten die Delegation aus Ministerin und Ministern, CTC-Gründungsdirektor, Landrat, Oberbürgermeister, Bundestagsabgeordneten, CTC-Team und Medienvertreter:innen das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik – leider im novembertypischen Nieselregen.